Was sind das bitte schön für Zeiten? Gefühlt geraten wir von einer Krise in die nächste. Die Corona Pandemie ist noch nicht vorüber, da findet unvorstellbar mitten in Europa ein Krieg statt.
Per se sind wir Deutschen nicht unbedingt die größten Fans der Aktienmärkte und finden immer wieder Ausreden, warum wir gerade jetzt nicht investieren sollten. Doch nun trifft es uns von allen Seiten.
Krisen, Krisen, nichts als Krisen
Die Produktions- und Lieferengpässe hervorgerufen durch die Lockdowns der Pandemie, in Verbindung mit stark ansteigenden Preisen auf Güter und Dienstleistungen, katapultieren unsere Inflation in Richtung 10% – so hoch, wie seit ca. 70 Jahren nicht mehr.
Und nun kommt es ganz dicke, zwar heben die Notenbanken in ihrem Kampf gegen die Inflation die Zinsen an, diese kommen aber nur zum Teil bei den Banken beziehungsweise bei uns Kunden an. Nämlich nur zu diesem Teil, wo auch die Banken mal wieder die Nutznießer sind. Also, nicht auf unserem Konto, so dass wir von einer Guthabenverzinsung profitieren, dafür aber wenn wir uns Geld bei den Banken leihen und eine Finanzierung benötigen.
Die Zinsen steigen – leider nur auf der Sollseite
Somit wird der Deutschen liebstes Kind – nach dem Sparkonto – die Immobilie, für viele von uns wieder unattraktiver. Zum einen scheinen die Preise von Wohnungen und Häuser ihren Zenit erreicht zu haben und beginnen langsam zu sinken, zum anderen steigen die Zinsen für deren Finanzierung an. Und dies nicht unerheblich. Konnte man noch Anfang des Jahres einen Betrag von 400T€ mit einem Zinssatz von 1,5% und somit monatlich 500,-€ finanzieren, liegt die Finanzierung jetzt bei 4% und somit fast dreifach höher mit einer monatlichen Belastung von über 1.300,-€.
Dies macht für viele Familien den Traum vom Eigenheim zunichte und die Immobilie als Kapitalanlage für Anleger durch eine geringere Rendite unattraktiver.
Letzter Ausweg Aktienmarkt
Also bleibt uns im Kampf gegen die eigene Teuerungsrate nur eine einzige Alternative: nichts wie rein in die Aktien. Und ausgerechnet vor diesen Anlagen haben die Deutschen einen so großen Respekt, dass sie in Zeiten, wie diesen, gefangen im Weltuntergangsszenario sind.
Doch, wenn die Welt nun doch nicht untergeht …. und davon gehen wir mal aus, weil wir uns sonst sowieso keine Gedanken über Altersvorsorge und Inflationsausgleich machen müssen …. sind DAS aktuell genau die Zeiten, die uns die besten Renditen bescheren werden.
Krisen sind auf lange Sicht egal
Die vergangenen 100 Jahre der weltweiten Aktienmärkte haben gezeigt, dass 99% aller Krisen keine Relevanz auf unsere langfristige Geldanlage hatten. Selbst wenn ich exakt einen Tag vor der Lehman-Pleite in den Markt eingestiegen wäre und meine Aktien gehalten hätte, würde ich heute eine solide Rendite von ca. 200% erzielt haben (US-Markt, Dow Jones).
Wer die Gelassenheit und die Ratio besitzt, in Zeiten von Krisen und korrigierenden Aktienmärkten zu investieren, wird langfristig mit hohen Renditen belohnt.
Natürlich müssen wir uns die Frage stellen, mit welchen Unternehmensbeteiligungen wir uns am sichersten fühlen und in Krisenzeiten bewegen wollen. Und bei der Beantwortung dieser Frage hilft unser ganz normaler Menschenverstand. Aktuell sind fast 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Solange diese Menschen leben, werden sie Essen, Trinken und somit Konsumieren …. das ist gewiss!
Es stellt sich daher sicherlich nicht die Frage, ob internationale Großkonzerne, wie Coca Cola, Johnson&Johnson, Apple, Colgate-Palmolive, Amazon, Nestlé, Unilever, L’oreal etc. dem Untergang geweiht sind, sondern vielmehr eine aussichtreiche Alternative für die private Altersvorsorge darstellen. Weltmarktführer oder Investments, die darin gut gemischt investiert sind, werden sich auf längere Sicht immer lohnen.
Langfristig betrachtet gibt es daher keinen falschen Zeitpunkt in derartige Unternehmen zu investieren … Man kann nur einen Fehler machen: Nicht investiert zu sein!